Facebook hat im Kampf gegen Fake-News eine gravierende Änderung angekündigt. Die Neuerung bei der Bearbeitung der Linkvorschau soll bereits ab dem 18. Juli 2017 greifen. Für Betreiber von Facebook-Seiten hat sie weitreichende Konsequenzen. Und darum geht es.
Was für Google die SEO-Optimierung war, ist für Facebook-Seiten das Optimieren der Linkvorschau für jeden einzelnen Beitrag gewesen. Wer bisher einen Link teilen wollte, konnte neben dem klassischen Antexter auch Titel, Teaser und Teaserbild manuell verändern. Facebook hat hier den Betreibern von Facebook-Pages weitgehend freie Hand gelassen. Das wird sich nun ändern.
Per E-Mail wurden Seitenbetreiber am Donnerstag (13. Juli 2017) darüber informiert, dass es eine gravierende Änderung in der Funktionalität von Facebook Seiten geben wird:
As part of our continuing efforts to stop the spread of misinformation, we’re removing the ability for anyone to modify how a shared link appears on Facebook.
Auf Deutsch zusammengefasst:
Als Teil unserer Anstrengungen, die Verbreitung von Fake-News einzudämmen, entfernen wir für jeden die Möglichkeit, zu bearbeiten, wie ein geteilter Link auf Facebook erscheint.
Was die Deaktivierung der Bearbeitungsfunktion der Link-Vorschau auf Facebook-Seiten bedeutet
Über das Bearbeiten von Links war es bisher sehr einfach, Clickbait zu betreiben und Fake News zu verbreiten. Durch die bewusste Manipulation des Titels oder auch des Vorschaubildes konnte Links eine neue – vom Urheber nicht gewünschte – Bedeutung zugewiesen werden. Facebook zieht hier nun radikal den Stecker. Das manuelle Bearbeiten der Linkvorschau wird bis auf Weiteres auf allen Wegen blockiert, über die ein Link gepostet werden kann.
Wie Du dennoch die Link-Vorschau anpassen kannst
Damit kann die Vorschau eines Links für Facebook nur noch vom ursprünglichen Webseiten-Betreiber durch die OpenGraph-Tags optimiert werden. Wer seine Webseite also perfekt für Facebook optimiert hat, kann nach der Änderung in der Timeline durch ansprechende Posts punkten. Wer hier nicht rechtzeitig seine Seite überarbeitet hat, muss mit den nicht optimierten Linkvorschau-Ansichten leben.
Wer sich unsicher ist, ob seine Seite optimiert ist, kann dies ganz einfach testen. Kopiert hierzu einfach URLs eurer Seite in den Facebook OpenGraph-Debugger und schaut euch die Linkvorschau an. Wenn ihr ein großes Vorschaubild seht, der Titel und der Teaser passen, ist alles gut. Falls nicht, solltet ihr die OpenGraph-Tags implementieren bzw. optimieren. Für WordPress-Betreiber bietet sich hier zum Beispiel das „Yoast SEO“-Plug-In an. Mit diesem Plug-In kann die Webseite nicht nur für Google & Co. optimiert werden, sondern auch über OpenGraph-Tags für Twitter und Facebook.
Lösung für Verlage und Medienunternehmen
Eine Lösung für das Bearbeiten der Vorschau von Links will Facebook nur Verlagen und Medienunternehmen zur Verfügung stellen. In ihrer Mail teilten die Entwickler des sozialen Netzwerks mit:
After talking to dozens of publishers it became clear that the ability to edit your own links is an important workflow consideration. (…)we want publishers to have the tools necessary to customize content for their audiences. We’re working on a solution that allows publishers to post and customize links from their domain on Facebook, and it will be in place before the feature is removed for other Pages on July 18th.
In Summe heißt das: Facebook will Verlagen und Medienunternehmen eine Lösung anbieten, mit der diese Links von deren eigenen Webdomains auch nach dem 18. Juli bearbeiten können. Das Versprechen von Facebook: Diese Lösung soll noch vor dem Deaktivieren der Bearbeiten-Funktion für alle Facebook-Seiten zur Verfügung stehen.